Schwedische Königsfamilie zeigt sich bei Taufe von Prinz Julian

Am 14.08.2021 wurde Prinz Julian, jüngster Sohn von Prinzessin Sofia und Prinz Carl Philip in der Kapelle von Schloss Drottningholm getauft. Für mich ein Tag, den ich nie vergessen werden. Ich war nämlich neben jeder Menge Journalisten und Fans ebenfalls vor Ort.
Wie alles begann
Bereits vor einigen Wochen gab der Palast das Datum und den Ort der Taufe bekannt. Ein Samstag. Für mich war sofort klar, ich möchte hinfliegen. Denn seit Prinz Nicolas‘ Taufe im Oktober 2015 habe ich keine royale Taufe verpasst. Jedes Mal habe ich mir den Livestream angesehen und mir vorgestellt, wie schön es wäre, live dabei zu sein. Zudem hatte ich im Hinterkopf, dass es sich hierbei um die letzte royale Schwedentaufe für die nächsten 20 Jahre handeln könnte. Also absolut selbstverständlich für mich, dass ich nach Stockholm möchte. Bis kurz vorher stand der Trip auf der Kippe, da sich die Corona Lage und Einreisebestimmungen jederzeit hätten ändern können.
Der Tag
Das Glück meinte es gut mit mir und die Corona Lage machte mir keinen Strich durch die Rechnung.
Für mich startete der Tag früh morgens. Nach dem Frühstück ging es für mich nach Drottningholm, was sich etwas außerhalb von Stockholm befindet. Erste Journalisten und eine hohe Polizeipräsenz stießen mir auf dem Weg dorthin ins Auge. Als ich gegen 9:00 Uhr am Schloss ankam, waren dort eine Menge Journalisten und Fotografen. Somit entschied ich mich dazu, zunächst am Wasser noch einen Moment sitzen zu bleiben. Um mich herum sorgten Gärtner dafür, dass der Rasen und die Bäume perfekt aussahen.

Als ich gegen 10:00 Uhr an die Absperrung lief, war ich fast zu spät. Denn die besten Plätze, mit geradem Blick auf den Ausgang der Kapelle waren schon belegt. Also stellte ich mich auf den nächst besten Platz. Hier wartete ich dann eine Stunde. In dieser Zeit suchten Spürhunde den Eingang und die Blumengestecke ab. Nach und nach kamen mehr Schaulustige an. Gegen kurz vor elf trafen die ersten Gäste ein und liefen an uns vorbei in Richtung Schloss. Traditionell werden vor dem Gottesdienst die offiziellen Fotos gemacht. Auch Sofias Vater kam mit seinem PKW vorgefahren und wurde aufgehalten. Nach einiger Zeit durfte er passieren und auf den privaten Teil des Geländes fahren. Einige Zeit später fiel ein Soldat zu Boden, alle zückten ihre Handys und Kameras. Während ein Bodyguard Erste-Hilfe leistete und andere Soldaten ihn abtransportierten, wurden Hunderte Bilder gemacht. Die Ankunft der Royals ließ sich nur erahnen. Abgedunkelte Wagen fuhren vor und die Soldaten salutierten. Doch die Autos fuhren schnell vorbei in den privaten Teil. Nur Prinzessin Madeleine, die in einer Mercedes Limousine ankam, übrigens das einzige Fahrzeug ohne abgedunkelte Scheiben, konnten wir Fans identifizieren. Ich sah Prinz Nicolas an einem Fenster faxen machen in Richtung Fotografen.

Gegen 11:30 Uhr ging alles dann schnell. Viele Gäste kamen an und wurden von einem Fahrzeug vorgefahren, stiegen aus, posierten für die Presse und gingen in die Kapelle.
Mit Beginn des Gottesdienstes drinne, wurde es draußen ruhiger. Also Zeit, die gemachten Fotos anzusehen, erste Gäste zu identifizieren und im Internet die ersten Bilder von Prinzessin Madeleine und Tochter Adrienne zu bestaunen. Geschossen von einem Fotografen der unweit von mir stand. Gegen 12:30 Uhr passierte etwas großartiges. Die Angestellten und Security entschieden, die Soldaten etwas anders zu positionieren und eine neue Absperrreihe für die Fans zu öffnen. Ohne lange zu überlegen, entschied ich mich dafür, den Platz zu wechseln und blieb direkt am Anfang mit bestem Blick auf den Ausgang der Kapelle stehen. Es vergingen wieder einige Minuten. Die Royals ließen noch etwas auf sich warten. Der Gottesdienst war für 45 Minuten angesetzt. Gegen kurz vor eins öffnete sich die Tür und das Prinzenpaar samt der drei Jungs trat vor die Presse. Verhältnismäßig lange lachten und winkten sie für die Presse. Sofias Blick ging immer wieder in unsere Richtung, Prinz Alexander winkte uns. Nur Sofias Pony, der ihr immer wieder ins Gesicht flog, schien hier zu stören. Ich stand umrahmt von niederländischen Fans, die die Namen der Royals riefen, weshalb sie genau in unsere Richtung schauten. Und dann war es endlich soweit, Prinz Carl Philip und seine Familie liefen lächelnd an uns vorbei. Anschließend verließen das Königspaar und Marie und Erik Hellqvist die Kapelle. Sie posierten nicht für die Presse. Ein kurzes Winken der Königin in unsere Richtung und schon waren sie weg. Silvias fliegenden Hut bekam ich nicht mit. Meine Augen waren auf die perfekte Familie von Kronprinzessin Victoria gerichtet, die bereits für die Presse bereit standen. Sehr brav und äußerst reif für ihr Alter wirkten Estelle und Oscar. Man merkte den beiden an, dass sie hier nicht das erste Mal einen solchen Auftritt absolvieren. Ein kleinen Moment dauerte es, bis Prinzessin Madeleine samt Familie hinaus kam. Nicolas grinste über beide Ohren und es wirkte fast so, als habe er andere Pläne. Aber die Prinzessin hatte ihre Kids fest im Griff. Chris kämpfte derweil mit seinen Haaren, die ordentlich durchgewirbelt wurden vom Wind. Nach wenigen Sekunden schritten sie an uns vorbei. Im Anschluss verließen nach und nach die Gäste die Kapelle. Zunächst blieben sie vor der Kapelle stehen. Sofias Schwestern Lina (mit ihrem Partner Mattias Wikström) und Sarah und Oma Britt Rotman machten sich auf den Weg zu den Schlosstreppen, wo noch ein offizielles Foto geschossen wurde. Manche Gäste verschwanden in einem Raum direkt neben der Kapelle, andere liefen an der wartenden Masse vorbei in Richtung Parkplatz. Zum Mittagessen waren nur die Familien eingeladen. Nach und nach löste sich die Zuschauerschar auf. Ich machte mich auf den Weg zu einer Bank auf dem Schlossgelände. Auf dem Weg dorthin, sah ich mehrere Fotografen, die durch den Zaun versuchten, noch letzte Bilder von den Royals zu ergattern, die auf den Treppen vor Schloss Drottningholm standen. Einen Augenblick blieb ich stehen und beobachtete, wie Prinzessin Sofia und Prinz Carl Philip samt Familien ins Schloss gingen.

Über Träume und Erkenntnisse
Träume muss man sich erfüllen. Für mich ging am 14.08.2021 ein Traum in Erfüllung, von dem ich es niemals erwartet hätte. Sehr schnell verging ein super aufregender Tag. Ein Tag, den ich nicht mehr vergessen werde. Ein Erlebnis, auf das ich mein ganzes Leben mit großer Freude zurückblicken werde. Ich kann es jedem Royalfan ans Herz legen. Es ist ein ganz anderes Gefühl, über einen Auftritt zu berichten, bei dem man live dabei war. Und dazu bekommt man einen ganz anderen Eindruck, was es wirklich heißt, Mitglied einer Königsfamilie zu sein. Ich hätte an diesem Tag nicht mit unseren Royals und deren Gästen tauschen wollen. Vom Kiesboden, über den Wind und den knipsenden Kameras. Welcher Druck auf diesen Menschen lastet, lässt sich nur schwer erahnen. Wenn man ehrlich ist, warten die Medien nur darauf, dass ein Fauxpas passiert oder ein Kind aus der Reihe tanzt. Aber an diesem Sommertag konnten die Schwedenroyals wieder einmal beweisen, sie sind und bleiben echte Profis.